Jetzt ist es amtlich: Das Industrieministerium hat der Ölgesellschaft Repsol die endgültige Genehmigung für die Probebohrungen vor Lanzarote und Fuerteventura erteilt. Der Beschluss erging am Montag und wurde am Mittwoch im Staatsanzeiger BOE (Boletín Oficial del Estado) veröffentlicht. Repsol hatte bereits mehrfach angekündigt, bereits in diesem Jahr mit den Bohrungen beginnen zu wollen. Die Genehmigung für Repsol beinhaltet zwei Bohrlöcher, die Sandía (Wassermelone) und Chirimoya (Zuckerapfel) genannt werden.
Abhängig vom Ergebnis könnte Repsol dann auch ein drittes Mal in einem Sektor mit dem Namen Zanahoria (Mohrrübe) bohren. Der der Küste am nächstgelegenen Bohrpunkt ist 50 km entfernt. Es wurden Bohrungen in einer Tiefe von 3.000 Metern bei Chirimoya und bis zu 6.900 Metern bei Zanahoria genehmigt. Vor den Bohrungen muss Repsol aber das Umweltministerium und das Seemannsamt informieren.
Für die Menschen auf Lanzarote und Fuerteventura ist das eine Katastrophe. Die Mehrheit der Bevölkerung ist strikt gegen diese Bohrungen, da sie eine Gefahr für Umwelt und Tourismus darstellen. Es gab mehrere Demonstrationen bei denen Hunderttausende auf den Kanaren auf die Straße gingen. Das hat aber die spanische Regierung nicht im geringsten gejuckt. Ganz im Gegenteil. Wenn es um Geld geht, wird dem Leben und der Zukunft von zwei Millionen Menschen – die auf den Kanaren wohnen – leichtfertig umgegangen. Die Insel Lanzarote rebelliert gegen diese Entscheidung.